Tipps

Haftungsausschluss: Eine Haftung für die Richtigkeit der angezeigten Tipps wird nicht übernommen!

Vergasersynchronisierung
In der ersten Serie der R 45 verlief jeweils ein Seilzug vom Gasgriff direkt zum Vergaser, wodurch die Vergasersynchronisation nicht lange vorhielt. Abhilfe: Beide Gaszüge mit Kabelbindern am Kupplungszug fixieren, so bleibt die Synchronisation länger stabil. Die Vergasermembran sollte alle drei Jahre gewechselt werden.

Vollgasfahrten
Nach längeren Vollgasfahrten reißen die Auslaßventile manchmal ab, besonders gern das rechte. Abhilfe: Vermeidung von Vollgasfahrten oder Umbau der 7-mm-Ventilschäfte auf die 8-mm-Version.

Ölsorte
Bei Verwendung von synthetischem Motoröl unter Volllast und hohen Temperaturen ist dieses zu dünnflüssig und kann die Lagerspiele nicht ausgleichen, was zu erhöhtem Motorverschleiß führt. Abhilfe: Verwendung guter mineralischer Öle in der von BMW vorgeschriebenen Viskosität.

Benzinfilter
Benzinfilter aus dem Zubehörhandel können bei Vollast auf der Autobahn zur Gemischabmagerung führen, mit der daraus resultierenden Überhitzung. Abhilfe: Ausbau.

Vergaserflansch
Der Gummiflansch zwischen Vergaser und Zylinderkopf neigt zur Rißbildung und verursacht damit Fremdluft und Überhitzung. Abhilfe: Regelmäßiger Wechsel. An dieser Stelle auch unbedingt Schraubschellen statt Quetschschellen verwenden: Sie verhindern wirksamer das Abrutschen der Gummiflansche.

Kraftstoff E10 Tauglichkeit
Grundsätzlich sind alle BMW Motorräder E10 tauglich. Bei langen Standzeiten (z.B. Winterruhe) kann es aber zur Korrosion an den Schwimmernadeln oder in den Schwimmerkammern der Vergaser kommen. Abhilfe: Das Benzin aus den Schwimmerkammern ablassen.

Leerlaufprobleme
Der Leerlauf wird häufig beanstandet. Bevor die Vergaser geöffnet oder verstellt werden, sollten die Züge am Gasgriff ausgehängt und gut geölt werden. Oft sind die Züge direkt über den Vergasern ungünstig verlegt und geknickt. Die Drahtseele in der Hülle muß dann diese Knickstelle überwinden. Abhilfe: Knickschutz (Zubehörhandel).

Leerlaufdrehzahl
Wenn der Motor an der Ampel zu hoch dreht und erst sehr langsam auf Leerlaufdrehzahl sinkt, sind die Gaszüge schwergängig. Abhilfe: Züge am Gasgriff aushängen und mit dünnem Silikonöl einsprühen.

Ventilspiel
Wenn der Motor in kaltem Zustand gut läuft, aber im warmen Zustand abstirbt oder keine normale Leistung mehr bringt, sollte das Ventilspiel überprüft werden. Oft haben die Auslassventile zu wenig Spiel. Abhilfe: Ventilspiel in kaltem Zustand nach Vorschrift einstellen.

Abrollsicherung
Um beim Abstellen der Maschine auf dem Seitenständer an abschüssiger Fahrbahn ein Wegrollen zu verhindern, empfiehlt es sich, einen Gang einzulegen.

Überwinterung
Batterie abklemmen und an einem trockenen, frostsicheren Ort lagern. Eine konventionelle Bleibatterie lädt man etwa alle drei bis vier Wochen bzw. dann nach, wenn die Spannung unter 12,2 V gesunken ist (Bosch-Empfehlung). Damit vermeidet man eine Tiefentladung, die zur Sulfatierung führt. Der Ladestrom sollte 0,8 bis 1,0 Amp nicht überschreiten, um den Akku nicht zu überladen. Moderne Motorradladegeräte schalten nach Erreichen der Ladeschlussspannung (14,4 V) automatisch auf Erhaltungsladung um.
Schwimmerkammern der Vergaser entleeren, um ein Verharzen des Kraftstoffs und damit das Verstopfen der Vergaserdüsen zu verhindern.
Zündkerzen herausdrehen, reinigen und prüfen, falls notwendig durch neue ersetzen. Etwas Korrosionsschutzöl (z.B. WD-40 oder Ballistol) in die Brennräume spritzen und die Zündkerzen wieder eindrehen.
Ein bis zum Rand mit Sprit gefüllter Stahltank schützt vor Korrosion, evtl. auch Benzin-Stabilisator (schützt den Kraftstoff vor Oxidation und Alterung) verwenden.

Grundeinstellung des Bing-Vergasers Typ 64
Leerlaufgemisch-Regulierschraube vorsichtig bis zum Anschlag hineindrehen, anschließend wieder ca. eine Umdrehung (360°) heraus. Ein Farbpunkt auf dem Schraubenkopf dient dabei zur visuellen Hilfe. Danach die Drosselklappenanschlagschraube soweit zurückdrehen, dass sie den Anschlag nicht mehr berührt. Prüfen, ob die Drosselklappe freigängig ist; sie muss satt schließen. Falls schwergängig, Vergaser zerlegen/überholen. Ein Stück Papier oder eine Fühlerlehre (0,05 mm) zwischen Fuß der Anschlagschraube und Anschlag legen. Anschlagschraube danach soweit hineindrehen, dass sich das Papier/die Fühlerlehre noch leicht herausziehen läßt. Sodann die Drosselklappenanschlagschraube ca. 1/2 (180°) bis 3/4 (270°) Umdrehung weiter hineindrehen (Farbpunkt auf dem Schaubenkopf dient auch hier zur visuellen Hilfe). Mit dieser Grundeinstellung sollte der Motor schon ordentlich laufen.
Für einen runden Leerlauf wird die Leerlaufgemischschraube dann maximal 1/4 Umdrehung hinein-/herausgedreht, bis das Standgas in "Ruhelage" ist. Zeigt sich beim Gaswegnehmen ein "Patschen" oder "Blubbern" im Fahrgeräusch, dann ist das Leerlaufgemisch zu mager. Um das abzustellen, wird die Leerlaufgemischschraube noch etwas herausgedreht.
Eine Feineinstellung kann mittels Synchrotester (z.B. Twinmax) und Abgasmeßgerät (AU Benzin) vorgenommen werden.

Vorderrad-Leichtmetall-Druckgussfelge
BMW hatte bekanntlich Probleme mit den ersten 18 Zoll Leichtmetall Druckgussfelgen Baujahr Anfang der 80er Jahre. Diese Felgen neigen zur Rissbildung der Speichen an der Vorderradnabe. Es empfiehlt sich daher, bei höherer Kilometerleistung eine Rissprüfung der Vorderradfelge mittels Rissprüfungs-Sprühmittel durchführen zu lassen. Der Prozess der Rissprüfung mittels des Eindringprüfverfahrens (PT) besteht zumeist aus den folgenden Prozeßschritten: Penetrieren, Zwischenreinigung, Benetzung mit Entwickler, Trocknung, Prüfen, Nachreinigung.

H-Kennzeichen
Für ein Motorrad mit H-Kennzeichen beträgt die jährliche Kfz-Steuer zur Zeit 46,02 EUR. Ohne H-Kennzeichen beträgt die jährliche Kfz-Steuer zur Zeit 1,84 EUR pro 25 cm³ Hubraum. Eine jährliche Ersparnis liegt somit erst bei Motorrädern mit mehr als 625 cm³ Hubraum vor.